Das passiert mit der Haut beim Tätowieren
Die menschliche Haut besteht aus drei Schichten. Ihre Hauptaufgabe ist der Schutz des Körpers.
• Die erste Schicht ist die Epidermis, die mit der Außenwelt in Kontakt steht.
• Die zweite Schicht ist die Dermis, deren Aufgabe es ist, die Elastizität der Haut zu erhalten.
• Die dritte und unterste Schicht ist die Subkutis (Hypodermis). Ihre Hauptaufgaben sind die Wärmedämmung, die Energiespeicherung und das Abmildern von physischen Einwirkungen.
Eine Tätowierung verursacht eine Verletzung der Epidermis, und es dauert etwa 4-6 Wochen, bis sich alle Hautschichten regeneriert haben.
In den ersten Tagen sind leichte Rötungen, Schwellungen und Empfindlichkeit um das Tattoo herum völlig normal. Diese Symptome verschwinden während des Heilungsprozesses vollständig, und es beginnt die Schuppenbildung. In dieser Phase kann die Haut jucken, aber man sollte keinesfalls kratzen oder die Kruste entfernen.
Während des Tätowierens wird die Haut durch die wiederholten Nadelstiche verletzt, und die Tinte gelangt in die Dermis, etwa 1-2 mm tief. Die meisten Farbpartikel sind zu groß, als dass das Immunsystem sie entfernen könnte, daher bleiben sie dauerhaft an ihrem Platz.
Da die Haut durch die Tätowierung verletzt wird, erhöht sich das Infektionsrisiko. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Tätowierer mit sterilen Instrumenten in einer sauberen Umgebung arbeitet, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Ebenso ist es wichtig, dass der Kunde die Anweisungen zur Pflege des Tattoos bis zum Abschluss der Heilung befolgt. Das perfekte Ergebnis hängt zu 50 % vom Tätowierer und zu 50 % vom Kunden ab, wie er das Tattoo behandelt.
In der ersten Phase der Heilung gelangen weiße Blutkörperchen zur Wunde, und Wundsekret wird produziert. Ihre Aufgabe ist es, Infektionen zu bekämpfen und die Wunde zu reinigen. Das Wundsekret transportiert auch Nährstoffe und entfernt gleichzeitig Bakterien sowie abgestorbene Zellen aus der Wunde. Aus dem Wundsekret bildet sich eine dünne Kruste auf der Oberfläche des Tattoos, die es während des gesamten Heilungsprozesses bedeckt.
In der zweiten Phase bilden sich neue Zellen in der verletzten Haut, die Epithelialisierung beginnt, und neues Hautgewebe entsteht. Dadurch beginnt sich die Kruste zu lösen, und die frische, glänzende Hautschicht wird sichtbar.
Im letzten Stadium der Regeneration stellt sich die normale Funktion der Haut wieder ein, und die Bildung des neuen Epithels ist vollständig abgeschlossen. Die glänzende Hautschicht wird so wie der Rest der Haut am Körper.
Das frische und das heilende Tattoo:
„Schmerzkarte”

Das Schmerzempfinden variiert von Person zu Person, da jeder unterschiedliche Schmerzgrenzen hat. Besonders hervorzuheben sind die Körperstellen, an denen sich unsere Gelenke befinden: Schulterblatt, Ellbogen, Handgelenk, Knie, Knöchel, Fußrücken, Handrücken, Rippen und Brustbein. An diesen Stellen ist die Haut dünner und das Gefühl ist unangenehmer, da die Nadel am Knochen klopft.
Im Allgemeinen sind die am wenigsten schmerzhaften Stellen diejenigen, an denen die Haut dicker ist, weniger Nervenenden vorhanden sind und mehr Fett unter der Haut liegt. Jeder erlebt den Schmerz anders, aber man kann sagen, dass die Schmerzintensität durch die Stelle des Tattoos und das Geschlecht beeinflusst werden kann. Auch das Alter und das Körpergewicht können Faktoren sein. Mit zunehmendem Alter nehmen wir Schmerzen weniger gut hin. Zudem ist es wichtig, welche Technik der Tätowierer verwendet. Eine detaillierte und aufwendige realistische Vorlage verursacht mehr Schmerzen als ein einfaches Tattoo.
Am wenigsten schmerzhaft sind in der Regel Stile wie Fine Line und Mikro-Realismus, da diese mit der dünnsten Nadel und minimalem Hautkontakt ausgeführt werden. Wenn solche Designs nicht mit ausreichender Vorsicht durchgeführt werden, würden sie sofort in der Haut verlaufen. Der nächste Schmerzgrad ist der Realismus, bei dem ebenfalls sehr vorsichtig Schicht für Schicht aufgebaut werden muss. Alle anderen Stile wie Oldschool, Newschool, Tribal und Orientalisch folgen dann.
Grundsätzlich sind farbige Designs schmerzhafter als Schwarz-Grau-Designs, da bei farbigen Motiven dieselbe Fläche immer wieder bearbeitet werden muss, bis die hellsten Nuancen perfekt in die Haut eingearbeitet sind. Bei Schwarz-Grau-Designs bleibt die hellste Stelle, die Haut selbst, unverändert. Es gibt Gerüchte, dass weiße Farbe schmerzhafter sei. Das ist jedoch nicht der Fall. Du könntest es als schmerzhafter empfinden, weil Weiß oft die letzte Farbe ist, die zum Ende der Sitzung aufgetragen wird. Das bedeutet, dass der Tätowierer manchmal Stellen erneut bearbeiten muss, die bereits Stunden zuvor behandelt wurden. Ein gründlich beanspruchter und anschließend ruhender Bereich kann, unabhängig von der Farbe, erneut schmerzhaft sein.
Viele fragen sich, mit welchem Schmerz das Tattoo vergleichbar ist. Die meisten Menschen beschreiben den Schmerz als heiß und brennend. Die Intensität hängt davon ab, wie lange der Tätowierer an derselben Stelle arbeitet.
Es ist sinnlos, gegen den Schmerz anzukämpfen. Es ist am besten, wenn man versucht, sich abzulenken, zum Beispiel durch Musik hören oder Gespräche mit dem Tätowierer.
Pflegeanleitung für dein Tattoo
Was du brauchst:
• Tattoo-Nachbehandlungscreme
• Antibakterielle Seife
• Frischhaltefolie
• Pflaster
Empfohlene Nachbehandlungscremes:
• Bepanthen (klassisch), oder Antiseptische Bepanthen
• TattooMed After Tattoo
• Inkness After Tattoo
Empfohlene Produkte zur Reinigung:
• Grüne Seife
• Dettol antibakterielle Seife
• TattooMed Cleansing Gel
• Inkness Tattoo Soap
• Dermalize Blue Soap
Schritt-für-Schritt:
Nachsorge für Tattoos
1. Reinigung: Nachdem du das Dry Pads entfernt hast, reinige das Tattoo vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einem milden, parfümfreien Seife. Danach tupfe die Feuchtigkeit mit einem Zewa-Papiertuch ab, ohne zu reiben. Verwende am Abend ein neues Pflaster, oder wenn du tagsüber in einer schmutzigen Umgebung bist (ein Pflaster kann maximal 8 Stunden getragen werden, dann muss es gewechselt werden). Ab dem 3. Tag brauchst du keine Pflaster mehr.
2. Auftragen von Creme: Trage eine dünne Schicht Tattoo-Creme (Bepanthen) auf die saubere und trockene Haut auf. Wiederhole diesen Vorgang 2-3 Mal am Tag, um die Haut feucht zu halten. Ein Tattoo ist eine Wunde, also schütze es vor Verschmutzungen. Verwende die Creme so lange, bis sich dein Tattoo vollständig abgeschält hat (etwa 2 Wochen).
3. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung: Schütze das frische Tattoo vor direkter Sonneneinstrahlung, indem du es mit Kleidung bedeckst. Wenn das Tattoo vollständig verheilt ist, verwende Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
4. Vermeide Krustenbildung: Versuche nicht, Krusten auf dem Tattoo zu entfernen. Lass sie natürlich abheilen, um das Risiko von Narbenbildung oder Farbverlust zu minimieren.
5. Vermeide längeres Einweichen: Weiche das frische Tattoo nicht zu lange im Wasser ein, z. B. in Schwimmbädern, Whirlpools oder Badewannen, da dies den Heilungsprozess verlangsamen und das Infektionsrisiko erhöhen kann. Dusche nur.
6. Trage keine enge Kleidung: Trage keine enge Kleidung über dem Tattoo, die Reibung oder Irritation verursachen könnte. Während der Heilungsphase muss die Haut atmen können, daher ist es am besten, lockere Kleidung zu tragen.
7. Regelmäßige Überprüfung: Überprüfe das Tattoo regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion, wie z. B. Rötung, Schwellung, verstärkte Schmerzen oder Ausfluss. Wenn du Bedenken hast, wende dich an mich oder suche einen Arzt auf.
Wenn du diesen Empfehlungen folgst, kannst du sicherstellen, dass dein neues Tattoo gut verheilt und langfristig schön bleibt.
Was du bei einem frischen Tattoo unbedingt vermeiden musst:
• Sonnenbaden
• Solarium
• Schwimmbad, Strand, See, jegliches Baden ist verboten
• Nicht berühren, kratzen oder mit schmutzigen Händen anfassen; die Hände müssen vor der Berührung gewaschen werden
• Kein Kontakt oder Lecken durch Hunde, Katzen oder andere Haustiere; vermeide es, während dieser Zeit mit deinem Haustier im selben Bett zu schlafen
• Keine Anwendung von verschiedenen Cremes oder Sonnenschutzmitteln